Bundesliga-Luftgewehr Süd
Germania verbucht ersten Saisonsieg
Der zweite Wettkampftag der Luftgewehr-Bundesliga in der Aurachhalle im fränkischen Petersaurach lässt sich unter dem Titel "Hochspannung" zusammenfassen. Die Prittlbacher Germania musste sich dort mit den noch ungeschlagenen Hausherren und dem Deutschen Meister SG Coburg messen.
SV Petersaurach - SV Germania Prittlbach 2:3
"Heute schaffen wir die Wende!", gab Germania-Teamchef Sven Körper als Motto für seine Mannschaft zu ihrem Auftritt gegen den SV Petersaurach, der mit Maren Prediger und Miriam Markart zwei 17- bzw. 16-jährige Schülerinnen als Nummer eins und zwei aufbot, aus. In der ausverkauften Halle waren es aber zunächst andere, die für Beachtung sorgten. Claudia Keck an Position fünf lag gegen Julia Ziegler nach den ersten beiden Zehn-Schuss-Serien mit einem Zähler zurück, übernahm dann die Führung und legte ihrer Kontrahentin nach einer abschließenden 100-Ringe-Serie mit 392 Ringen ein Ergebnis vor, das Ziegler (389) nicht mehr überbieten konnte. Souveräner und bestens aufgelegt zeigte sich in der Paarung Nummer vier Alexander Obermaier. Er feuerte nur drei Neuner auf die Trefferanzeige und siegte mit großem Abstand 397:389 gegen den Österreicher Florian Kammerlander.
Wesentlich ausgeglichener verlief das Duell an Setzlistenplatz drei. Bernhard Oswald hatte es dort mit Nicolas Schallenberger zu tun, der vom Regionalligisten Schweinfurt nach Petersaurach gewechselt war. Beide Schützen hatten nach 30 Schüssen 296 Ringe aufzuweisen. Doch während Oswald mit dem drittletzten Schuss eine Neun markierte, zog Schallenberger voll durch. Seine 100 bedeuteten den vorübergehenden 2:1 Zwischenstand für Prittlbach. Und Trainer Ralf Horneber hatte noch zwei Eisen im Feuer. Zum einen war das Petra Horneber, die wieder einmal als Joker zum Einsatz kam und sich zur Halbzeit gegenüber der jungen Markart einen eigentlich beruhigenden Drei-Ringe-Vorsprung erarbeitet hatte. Doch der war nach einer total verunglückten 94er Serie in einen Ein-Punkt-Rückstand verkehrt und Markart hatte zum Abschluss 99 Ringe vorgelegt. Petra Horneber musste also eine 100er Serie bringen um sich noch in eine Stechentscheidung zu bringen. Mit dem vorletzten Schuss, einer 9,8, misslang dieses Kunststück und der Punkt ging nach Petersaurach.
Die Entscheidung musste also in Partie eins fallen, wo die Schweizerin Annik Marguet für die Germania gegen Maren Prediger einen schlechten Start hatte. Nach 97 und 96 schien der Punkt verloren, denn Prediger hatte zweimal 99 Ringe erzielt, schoss schneller als Marguet und legte der Olympiastarterin 393 Ringe vor. Die hatte zu diesem Zeitpunkt zwar sechs Zehner hintereinander erzielt, musste aber noch 14 optimale Treffer landen, um das Stechen zu erzwingen. Dazu befragt, gab sie später zu, dass sie das Endresultat Predigers im Jubel der Zuschauer nicht verstanden hatte, und so einfach Schuss für Schuss und Zehn um Zehn aneinanderreihte, bis nach zweimal 100 Ringen der Shoot-Out die Entscheidung um Sieg oder Niederlage für sie und ihr Team bringen musste. Auf den ersten drei Schüssen - dort werden nur ganze Ringe gewertet - lagen beide mit Zehnern gleichauf, wobei Marguet der schnelleren Prediger immer den Vortritt lassen und den ohrenbetäubenden Jubel der Zuschauer ertragen musste. Der vierte Stechschuss brachte dann die Entscheidung. Die Petersauracherin hatte nur 9,4 Ringe vorgelegt. Marguet blieb ruhig und verwandelte diese Chance mit einer 10,4 zum 3:2 für die Germania. Unter den Zuschauern war man sich einig: Eine solch packende Entscheidung auf teilweise sehr hohem Niveau hatte man in der mittelfränkischen Schiesssportmetropole erlebt.
SG Coburg - SV Germania Prittlbach 3:2
Gegen die Deutschen Meister von der SG Coburg hatten sich die Germaniacracks mehr ausgerechnet, als sie dann letztlich erreichen konnten. Für Petra Horneber war, wie schon am ersten Bundesligawochenende, Martina Pauly zum Einsatz gekommen. Doch sie erwischte einen rabenschwarzen Tag und verlor ihr Match gegen Claudia Huber 384:390. Etwas besser, aber dennoch chancenlos, verlief der Wettkampf für Alexander Obermaier. Alles kämpfen half nichts, gegen den Coburger Altmeister Jürgen Wallowsky zog der Garchinger mit 388:394 klar den kürzeren.
Besser machten es seine Teamkollegin Claudia Keck, die wieder 392 Ringe erzielte und damit gegen die Tschechin Adela Sykorova mit einem Ring Vorsprung gewann, und Bernhard Oswald. Dem glänzenden Techniker hatte Michaela Wagner in Partie zwei 393 Ringe vorgelegt, die Oswald mit einer 100 zum Abschluss konterte und so mit 396 Ringen den zweiten Einzelpunkt für die Germanen einfuhr. Damit ist er auch bester Germaniaschütze der Saison und darf beim Heimwettkampf in drei Wochen an Position eins in die Hebertshausener Halle einmarschieren. Bis dahin wird sein Team weiter nur einen Sieg auf dem Konto haben, denn Annik Marguet musste nach drei 9,9-Wertungen in Serie eins immer einem Zwei-Ringe-Rückstand hinterher laufen, den ihre Gegnerin Sabrina Bär bis zum Ende konstant hielt. 395:393 für Coburg lautete so das Endergebnis in der Spitzenpartie und 3:2 der Endstand für die Oberfranken.
In der Tabelle bleibt Prittlbach vor den sieglosen Waldkraiburgern auf dem siebten Platz, der zur Relegation gegen die Regionalligabesten berechtigen würde. Um den Klassenerhalt zu sichern, wäre dringend ein zweiter Mannschaftssieg nötig. Die Chance besteht beim besagten Heimmatch, wo mit der HSG München aber ein Topfavorit auf den Titel zu Gast ist.
Die Ergebnisse aus Petersaurach in der Übersicht:
FSG Der Bund München - SG Coburg 1:4
SV Petersaurach - SV Germania Prittlbach - 2:3 (nach Stechen) - PDF
SG Coburg - SV Germania Prittlbach 3:2 - PDF
FSG Der Bund München - SV Petersaurach 3:2