Bundesliga-Luftgewehr Süd

Germania weiter ungeschlagen auf Platz 1

Die zweite Wettkampfrunde der Luftgewehr-Bundesliga fand am Wochenende in der Schulturnhalle im mittelfränkischen Petersaurach statt. Was nach ländlicher Idylle klingt, sollte - so die Vorzeichen - die Standortbestimmung für die Germania Prittlbach werden, denn das Team von Trainer Ralf Horneber traf nach den beiden Auftaktsiegen auf die ebenfalls ungeschlagene HSG München und den SV Affalterbach.

Prittlbach – HSG München 4:1

Der Wettkampftag begann gleich mit dem Topduell der Liga zwischen den ungeschlagenen Spitzenreitern von der HSG München und der Germania aus Prittlbach. Letztere konnte wieder auf ihre ligaerfahrene U.S.-Amerikanerin Jamie Beyerle zurückgreifen, die direkt vom Weltcupfinale aus China angereist war und gegen die junge Isabella Straub als Favoritin galt. Straub hatte gute 392 Ringe vorgelegt, doch Beyerle konterte mit noch besseren 395 Ringen und markierte so das 1:0 für ihre Germania. Und auch das Spitzenmatch an Position eins ging nach Prittlbach. Bernhard Oswald hatte die undankbare  Aufgabe gegen Sonja Pfeilschifter zu schießen. Der beste Prittlbacher bestätigte jedoch erneut, auf welchem Niveau er derzeit seinen Sport betreibt und hatte gegen Pfeilschifter, die mit 96 und 97 Ringen schwach gestartet war, bereits zur Halbzeit fünf Ringe Vorsprung. Am Ende gewann er mit 397:391 überraschend klar den zweiten Einzelpunkt für sein Team. Pfeilschifters Gegenwehr war zu spät gekommen.

Ähnlich wie Sonja Pfeilschifter war ihre Mannschaftskameradin Silvia Rachl nur schleppend in den Wettkampf gekommen. Auch sie lag gegen ihren Germaniakontrahenten Alexander Obermaier zurück und auch sie verlor letztlich den Einzelpunkt. 391:387 hieß es hier für Obermaier, was bereits den prestigeträchtigen Mannschaftssieg für Prittlbach bedeutete. Den vierten Einzelpunkt steuerte Claudia Keck bei. Rebecca Frank musste Kecks 392 Ringen hinterher schießen, kämpfte wacker, kam aber am Ende nur auf 390 Punkte. Einen Ring weniger erreichte Martina Pauly und unterlag so dem österreichischen Nationaltrainer Thomas Farnik in Reihen der „Haupt“, der sich mit 392 Ringen durchsetzen konnte. „Das war eine Watsch´n für uns!“, kommentierte HSG-Chef Stephan Bichlmair das Endergebnis für sein ambitioniertes Team. Germania-Manager Sven Körper blieb trotz des dritten Siegs im dritten Match realistisch: „Die HSG hat heute keinen guten Tag erwischt. Unsere Ergebnisse waren gut und wir hatten keinen größeren Ausrutscher nach unten dabei. Wir bleiben daher am Boden und wissen, dass wir uns steigern müssen, da Affalterbach nach dem souveränen 4:1 gegen Petersaurach heute auch morgen gegen uns der Favorit ist.“

Prittlbach – SV Affalterbach 3:2

Die Affalterbacher mussten beim Vergleich mit der Germania auf ihren Chefcoach Knut Boettig verzichten, denn der war mit einer schweren Grippe zuhause geblieben. Sein Team zeigte sich aber ausgeschlafen und topfit. Der indische Spitzenmann Narang Gagan legte wie gewohnt sicher und flott los. Seinen 199 hatte Germanialeader Bernhard Oswald nichts entgegen zu setzen und so lag er schon zur Halbzeit des Programms mit sechs Ringen zurück. Gagan gewann letztlich ungefährdet mit 396:392 Punkten. Neben Oswald war auch Martina Pauly schlecht gestartet. Sie lag gegen Routinier Christian Bauer vor der Schlussserie mit einem Zähler hinten, legte dann aber eine 100er-Serie vor. Das reichte in der Endabrechnung zum knappen 392:391-Sieg und zum zwischenzeitlichen Ausgleich. Der hatte aber nicht lange Bestand. Alexander Obermaier erzielte viermal 98 Ringe, kam so auf 392 Ringe, hatte aber gegen Karin Schade, die sich keine Blöße gab und 395 Ringe erreichte, keine Chance. Affalterbach war wieder in Führung.

Doch wieder gelang der Ausgleich. Im Match an Position zwei traten mit Affalterbachs Beate Gauß und Prittlbachs Jamie Beyerle zwei internationale Größen gegeneinander an. Beide lagen in der Schussfolge fast immer gleich auf und nur maximal ein Ring trennte die Kontrahentinnen. In der letzten Serie schien dann aber die Endscheidung zugunsten der Prittlbacherin aus Pennsylvania gefallen zu sein, denn sie lag mit drei Zählern vorne und hatte nur noch einen Schuss abzufeuern. Der misslang mit einer Acht gründlich, doch das 391:390 reichte zum 2:2. Der letzte Einzel- und damit auch der Mannschaftspunkt wurden also in Paarung Nummer fünf zwischen Stephanie Bauer und Claudia Keck entschieden. Beide begannen verkrampft und so lag zunächst Keck mit 95:94 in Führung. Sie legte Bauer in der Folge 390 Ringe vor, denen die erfahrene Schützin, die schon für Fürth und Waldkraiburg aktiv war, ebenso 390 nachlegte. Das Stechen musste also die Entscheidung bringen. In der gut gefüllten Petersauracher Halle hätte man eine Stecknadel fallen hören können bis Keck abdrückte und eine Zehn auf dem Monitor aufleuchtete. Noch größer wurde der Jubel, als Bauer nur eine Neun zustande brachte und der vierte Germaniasieg in trockenen Tüchern war. „Das war ein glücklicher Sieg für uns. Aber wenn es läuft, dann läuft es eben“, fasste Trainer Ralf Horneber zusammen. Jamie Beyerle gab sich trotz des knappen Resultats zuversichtlich: „Am wichtigsten ist, dass unser Team gewonnen hat. Beim nächsten Wettkampf wird mich Matthew Wallace vertreten. Ich werde dann in Coburg wieder in die Liga einsteigen.“

In der Tabelle steht Prittlbach ungeschlagen an der Spitze und sieht nun dem Spitzenduell mit den Zweitplatzierten vom „Bund“ München entgegen. „Mit dem Abstieg haben wir auf jeden Fall nichts mehr zu tun“, analysiert Manager Sven Körper die Situation, „Nun wollen wir aber auch das Ticket zum Finale lösen.“ Dazu wäre ein fünfter Sieg nötig. Falls der in Hebertshausen nicht gelingen sollte, gibt es Mitte Dezember in Coburg noch zwei Chancen gegen die dortigen Hausherren und die SSG Dynamit Fürth.

Die Ergebnisse aus Petersaurach in der Übersicht:

HSG München - SV Germania Prittlbach 1:4 (PDF)

SV Affalterbach - SV Petersaurach 4:1

SV Affalterbach - SV Germania Prittlbach 2:3 (PDF)

SV Petersaurach - HSG München 1:4

BUNDESLIGA SÜD

1. Germania Prittlbach 13:7 8:0
2. Der Bund München 13:7 6:2
3. HSG München 11:9 6:2
4. SV Affalterbach 11:9 4:4
5. SG Coburg 10:10 4:4
6. SSG Dynamit Fürth 9:11 2:6
7. SV Petersaurach 7:13 2:6
8. SSVG Brigachtal 6:14 0:8

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