Bundesliga-Luftgewehr Süd

Germania nicht zu schlagen

HOLME Junior-Cup geht nach Badersfeld

Der fünfte Wettkampftag der Luftgewehr-Bundesliga fand in der Hebertshausener Sporthalle statt. Dort standen sich mit der SG Coburg, der HSG München, dem "Bund" München und der Prittlbacher Germania vier Spitzenteams im Kampf um den Einzug ins Bundesligafinale gegenüber.

HSG München - SG Coburg 4:1

Der zweimalige Meister Coburg war mühsam in die Saison gestartet und die Teilnahme am Bundesligafinale der besten acht Mannschaften aus Nord- und Südliga erschien vor dem Aufeinandertreffen mit der HSG München zumindest gefährdet. Für die Oberfranken war also ein Sieg Pflicht. Doch zunächst gab es für die zahlreichen Zuschauer Außergewöhnliches zu beobachten, denn der Deutsche Einzelmeister Jürgen Wallowsky startete mit einer Acht für die Coburger und auch seine Teamkolleginnen konnten mit Startserien von 96 bzw. 97 Ringen wenig Eindruck auf die Konkurrenz machen. Lediglich die Tschechin Adela Sykorova begann mit sehr guten 99 Ringen. So wunderte es nicht, dass zur Halbzeit des Vergleichs die Münchner "Haupt" mit Sonja Pfeilschifter, Rebecca Frank und dem wiedererstarkten Österreicher Thomas Farnik mit 3:2 in Führung lag.

Doch dabei blieb es nicht. Zwar musste die Coburger Vertretung in Person von Sabrina Bär (397:393 gegen Sonja Pfeilschifter), Claudia Huber (397:386 gegen Thomas Farnik) und Michaela Wagner (390:389 gegen Rebecca Frank) die Punkte den Münchnern überlassen. Doch gesellte sich nach einer starken Leistung von 395 Ringen auch noch Isabella Straub zu den Einzelsiegern aus der Landeshauptstadt. Ihre Gegnerin Adela Sykorova hatte am Wettkampfende 393 Ringe aufzuweisen. So blieb zum Schluss nur der "Ehrenpunkt" von Jürgen Wallowsky beim 389:390 gegen Silvia Rachl und ein mageres 1:4 für die SG Coburg übrig. Während das HSG-Team weiter in Richtung Finale marschiert muss Coburg bangen und ist beim Heimwettkampf im Dezember gegen Petersaurach und Prittlbach zum Siegen verdammt, will man doch noch zur Titelverteidigung in eigener Halle antreten.

FSG "Der Bund" München - SV Germania Prittlbach 2:3

"Der Bund" aus Allach war der Gegner der Hausherren im Hauptwettkampf. Rund 400 Zuschauer hatten sich in der Schießsportarena in Hebertshausen eingefunden, um die Mannschaft der Germania Prittlbach zu unterstützen. Dies war auch nötig, denn die Münchner hatten Fans mit Trommeln und überdimensionierten Ratschen mitgebracht. Für Prittlbach kam wieder der U.S.-Amerikaner Matthew Wallace auf der Ausländerposition zum Einsatz. Doch zunächst standen andere im Mittelpunkt. Alexander Obermaier ging gegen "Bund"-Urgestein Norbert Ettner mit 98:96 in Führung. Dann aber startete Ettner durch und servierte zwei 100er und eine 99er Serie zu erstklassigen 395 Ringen. Obermaier konnte nach zweimal 97 zwar noch 99 Ringe erzielen, doch reichten seine 391 Ringe folglich nicht. "Der Bund" lag vorne.

Ähnlich wie ihrem Teamkameraden erging es auch Priitlbach Martina Pauly. Die Friseurmeisterin startete mit 96, steigerte sich in der Folgezeit auf ein Endresultat von 392 Ringen und blieb trotzdem chancenlos gegen die unbeeindruckte Weltrekordlerin Barbara Lechner, die 397 Zähler erreichte. Auch diese Partie ging also an die Münchner. Deren Topschütze "Super" Mario Knögler lag nach der Startserie gegen Bernhard Oswald mit 98:99 zurück. Danach ließen beide Schützen zwei 99er und eine 98er Serie folgen, was ein 394:395 für Oswald und den ersten Punkt für die Germania bedeutete. Am Ende des Feldes lieferten sich Sylvia Aumann, die den kurzfristig erkrankten Joachim Vogl ersetzen musste, und Matthew Wallace ein Kopf-an-Kopf-Duell. Beide hatten den gleichen Schießrhythmus und lagen auch im Zwischenergebnis meist gleichauf. Erst auf der Schlussserie zog Aumann davon und legte letztlich 386 Ringe vor. Wallace durfte sich so auf den letzten Schüssen nur eine Neun erlauben. Diese Chance nutze der U.S.-Boy souverän zum 386:387-Endstand und damit zum Ausgleich für sein Germaniateam.

Die Entscheidung musste also im Duell zwischen Claudia Keck für Prittlbach und Frank Dobler für die FSG fallen. Keck hatte schnell geschossen und war schon fertig, als Dobler noch 16 Schüsse zu absolvieren hatte. Ihr Endergebnis: 392 Ringe. Das schien nicht zu reichen, denn der erfahrene Dobler lag gut im Rennen. Dann aber kam er in eine Situation, die kein Schütze gerne hat: Er stand allein als Letzter am Schießstand. Nach jedem Schuss tobten die Fans. Bei einer Zehn die "Bundler", bei einer Neun der Prittlbacher Anhang. Und letzterer hatte zum Schluss das bessere Ende für sich. Eine Neun zu viel für Dobler und das 391:392 zugunsten Kecks führten zum nicht mehr für möglich gehaltenen fünften Sieg in Folge für die Germania Prittlbach.

Finalteilnahme sicher - Moderator übertönt - Horneber und Häusler verabschiedet

"Die Hochrechnung stand immer gegen uns", fasste Co-Trainerin Marion Wolinski die Geschehnisse zusammen, "aber alle fünf haben bis zum letzten Schuss gekämpft und das hat heute für uns gereicht. Jetzt sind wir im Finale in Coburg." Bund-Schütze Norbert Ettner wusste schon vorher, was sein Team erwartete: "In eigener Halle ist Prittlbach nur schwer zu schlagen." Anlass zu Klagen gab es über die Lautstärke der angereisten Münchner Fans. "Trommeln sind ja nicht verboten, aber sie wurden nicht gut eingesetzt", analysierte Germaniamanager Sven Körper, "Es geht nicht an, dass der Moderator ständig übertönt wird und seine Ansagen beim Publikum nicht ankommen. Zwar will der Schießsport raus aus muffigen Kellern, doch vergrault man so wieder die mühsam angeworbenen Zuschauer. Dieses Jahr war das hart an der Grenze. Nächstes Jahr werden wir das besser steuern. Schießen soll ein Familienevent bleiben." Norbert Ettner räumte ein, dass die Bund-Fans "offensichtlich übermotiviert waren" und versprach Besserung.

Prittlbach steht weiter ungeschlagen an der Tabellenspitze und kann vor dem Vorrundenfinale Mitte Dezember gegen Fürth und Coburg schon für das große Bundesligafinale an gleicher Stätte im Februar buchen. Trainer Ralf Horneber warnt: "Das wird kein Schaulaufen. Die Gegner werden alles daran setzen uns zu schlagen und wir wollen den Spitzenplatz behalten, da wir so im Viertelfinale auf die vierte Mannschaft aus der Nordliga treffen würden. Wir sind aber schon mindestens Dritter im Süden."

Am Rande der Wettkämpfe wurden die verdienten Bundesligaschützen Petra Horneber und Andreas Häusler offiziell verabschiedet, die viele Jahre für die Germania in der höchsten Liga aktiv waren.

HOLME-Cup nach Badersfeld

Der HOLME-Juniorcup blieb in seiner 15. Auflage in der Gemeinde Hebertshausen. Erstmals dabei im Finale der zehn besten Teams, das wie immer vor den Bundesligabegegnungen stattfand, waren drei junge Damen vom Schützenverein aus Badersfeld, die trotz "Pole Position" nach dem Vorkampf cool blieben und mit 267 Ringen knapp vor den punktgleichen Mannschaften aus Etzenhausen und Karpfhofen siegten. Die Entscheidung um Platz zwei und drei fiel erst im Stechen, wo Etzenhausens mit einer makellosen 10,9 nicht zu schlagen war. Der beste Einzelschütze war Julian Walter von Einigkeit Karpfhofen vor Christine Hagl von Birkhahn Badersfeld.

Finalergebnisse vom 15. HOLME Juniorcup 2009 (PDF)

Bilder von der Siegerehrung im Juniorcup (ZIP, 10MB)

 Bundesliga-Ergebnisübersicht:

HSG München - SG Coburg 4:1

"Der Bund" München - SV Germania Prittlbach 2:3 (PDF)

Tabelle Bundesliga Süd nach dem 5. Schießtag (21.11.2009):

alle Infos zur Bundesliga unter www.dsb.de