Bundesliga-Luftgewehr Süd

Germania beim Finale

Der Vizemeister der Südliga beim Bundesligafinale in Rotenburg / Fulda

"Alle sind an Bord. Wir haben gut trainiert. Es gibt vorher nicht viel zu erzählen", so knappt formuliert Sven Körper, zweiter Vereinsvorstand und Bundesligamanager der Germania Prittlbach derzeit Anfragen von Fans und Presse: "Es ist schon was besonderes für uns und irgendwie weiß man jetzt auch, was in den letzten Jahren gefehlt hat." Körper meint damit die Teilnahme am Bundesligafinale, an dem die vier besten Mannschaften der Süd- und der Nordstaffel an diesem Wochenende den Deutschen Mannschaftsmeister ausschießen.

Vier Jahre war das einstige Vorzeigeteam nicht dabei, wenn es um den Meisterspiegel des Deutschen Schützenbundes ging. Die Germania hatte Abstiegssorgen oder landete im Mittelmaß. Seit dem letzten Jahr geht es aber aufwärts, als man nur knapp an der Qualifikation für die Endrunde gescheitert war. In dieser Saison war das Team, das gleich zwei langjährige Stammkräfte ersetzen musste, sehr gut gestartet. Die Topteams aus München hat man beide geschlagen und auch Meister Coburg musste dran glauben. "Das waren nur Momentaufnahmen, aber letztlich ist das gut für das Selbstvertrauen", meint Cotrainerin Marion Wolinski, die 1996 aus Grafing zu den Prittlbachern gekommen ist. Die Erfahrung des Trainerteams um Chefcoach Ralf Horneber und Bettina Pfeffermann, die als erste Schützin die optimalen 400 Ringe in der Bundesliga schoss, ist die eine Stütze des Erfolgs. Eine andere sind die vier ehrgeizigen Schützinnen, die als Unterstützung immer einen Topathleten aus dem europäischen Ausland an ihrer Seite haben. Beim Finale ist das der Österreicher Martin Strempfl.

"Martin ist im positiven Sinne schießverrückt", weiß Ralf Horneber, "Der ist immer heiß auf einen Wettkampf, hat inzwischen aber als junger Familienvater auch die nötige Ruhe gefunden und er ist einer sehr guten Form." In der sollten alle fünf Prittlbacher sein, wenn es am Samstag im Viertelfinale gegen die SGI Mengshausen, den Heimverein, geht. Die Hessen sind bei "ihrem" Finale in der vierten Auflage zum ersten Mal dabei und entsprechend motiviert. Cotrainerin Bettina Pfeffermann analysiert das so: "Als Heimmannschaft hast du die Mehrzahl der Zuschauer auf deiner Seite, aber du spürst auch einen Druck, den du sonst vielleicht nicht so kennst. Mengshausen hat beim Heimwettkampf in der Vorrunde aber sehr gut geschossen. Das wird ein ganz knapper Ausgang werden."

Wichtig ist also jede Position im Team. Mit Strempfl, Isabella Straub und Anna-Lena Kinateder stehen drei Topleute auf den Spitzenpositionen, die in dieser Saison alle schon mindestens 398 Ringe erzielt haben. Noch mehr vertrauen die Germaniatrainer ihrer Nummer vier Yvonne Jaekel. Die Oberpfälzerin, die gerade nach Hallbergmoos gezogen ist, zeigte zuletzt wieder ansteigende Form und scheint ebenso wie die junge Julia Bauer aus Amberg eine "Miss Cool" zu sein, die sich auch dann nicht aus der Ruhe bringen lässt, wenn am Ende des Schießprogramms die Zeit knapp wird.

"Wir fahren zum Finale, um Erfahrung zu sammeln. Darum wäre es gut das Viertelfinale zu gewinnen und so noch zwei weitere Wettkämpfe mitzunehmen. Wenn das nicht klappt, kommen wir im nächsten Jahr einfach wieder. Die Topteams sind Elsen und die HSG München", fasst Manager Körper die Prittlbacher Ziele und die Favoriten für das Wochenende zusammen. Die Fans, die nicht nach Rotenburg reisen können übrigens jeden Schuss im Internet in Echtzeit verfolgen, da ein Liveticker das Geschehen wiedergibt.

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