Bundesliga-Luftgewehr Süd
Prittlbach feiert siebten Sieg
Die vierte Wettkampfrunde der Bundesliga Luftgewehr in der Wolnzacher Siegelhalle wurde zu einem echten Krimi, in dem letztlich Germania Prittlbach gegen die SSG Dynamit Fürth das Spitzenmatch für sich entschied.
(Yvonne Jaekel)
Fürth - Prittlbach 2:3
"Erster gegen Zweiter" lautete die Formel, die schon zum ersten Wettkampf des Tages die interessierten Zuschauer in die Halle lockte. Und die bekamen eine tolle Schießsportshow geboten. Zunächst waren es die Mittelfranken, die auf ihre Topfrau Elania Nardelli aus Italien verzichten mussten, die den Ton angaben. Bevor auch nur ein Prittlbacher Schuss gefallen war, standen bei Dynamit schon 20, 30 oder 40 Ringe auf der Anzeigetafel. Sollten die Germanen ihre Souveränität der letzten Wochen plötzlich eingebüßt haben?
Nach zögerlichem Beginn zogen die Schützlinge von Trainer Ralf Horneber nach und kamen ebenfalls gut in das Duell. Nur Julia Bauers Fehlstart mit 94:98 gegen Ex-Weltmeisterin Sonja Pfeilschifter war später nicht mehr aufzuholen. Dieser Punkt ging klar an die SSG (395:386). An Setzlistenposition eins hatte Fürths Österreicher Georg Zott mit neun Zehnern angefangen, musste dann aber gleich drei Neuner hinnehmen und so zog seine Gegnerin Isabella Straub davon. Die Prittlbacher Nummer eins war bestens aufgelegt und gewann überlegen 392:399. "Man darf Isabellas Rolle im Team nicht nur mit ihren Spitzenergebnissen bemessen. Es ist ihr Team!", beschrieb Manager Sven nach dem Match Straubs Position im starken Germaniakader. Auf den Einsatz eines ausländischen Schützen hatte Horneber verzichtet und so war Anna-Lena Kinateder an Rang zwei gegen Patrick Müller ins Rennen gegangen. Ihre Analyse sah so aus: "Ich war am Start zu angespannt und hatte Puls auf der Waffe. Also bin ich noch mal raus. Dann fand ich schnell meinen Rhythmus und am Ende war es noch ein gutes Ergebnis." 98:97 war Müller in Führung. Dann startete Kinateders Express mit drei 99er Serien und zum Ende hatte Prittlbach das 1:2 sicher (388:394).
(Anna-Lena Kinateder)
Den zweiten Punkt für Fürth und das zwischenzeitliche 2:2 markierte Ex-Germane Maxi Wolf, der Sebastian Franz erstklassige 397 Ringe vorlegt hatte. Franz hielt mit drei 99er Serien lange dagegen und musste erst am Ende klein bei geben (397:391). Prittlbachs sicherer Sieg, nach dem es lange ausgesehen hatte, geriet dann aber noch ins Wanken. Yvonne Jaekel hatte gegen Selina Schrüfer nach 30 Schüssen solide vier Ringe Vorsprung. Doch Schrüfer gab am Ende Gas und hatte mit vier 10,0-Schüssen hintereinander das nötige Glück. Mit 99 Ringen auf der Schlussserie und 389 machte sie Druck und ein Raunen ging durch die Halle. Jaekel konnte sich auf den letzten vier Schüssen noch einen Neuner erlauben. Nach einer Zehn kam der erste Neuner und es drohte ein Stechen oder Schlimmeres. "Ich war nach außen ganz ruhig und hatte vollstes Vertrauen zu Yvonne. Aber innerlich bibberte ich natürlich voll mit", beschrieb Sven Körper die entscheidende Situation. Nach zwei Zehnern zum Abschluss fiel manchem Zuschauer hörbar ein Stein vom Herzen. Ralf Horneber fasste es so zusammen: "Es war am Ende der erwartet knappe Ausgang. Kein Tag um locker Rekorde aufzustellen, aber wir haben Wettkampfhärte bewiesen und können jetzt etwas gelassener auf unseren Heimkampf in zwei Wochen schauen."
Am 3. und 4. Dezember steht Germania in Hebertshausen den Teams von der HSG München und Königsbach gegenüber. Das Hotel für das Bundesligafinale in Paderborn kann Körper schon buchen. Mit sieben Siegen ist sein Team schon qualifiziert.
(Isabella Straub)
(Julia Bauer)