Bundesliga-Luftgewehr Süd
Favorit Prittlbach wird nur Fünfter
Beim Bundesligafinale der besten acht Vereinsmannschaften in Paderborn belegte "Südmeister" Germania Prittlbach den fünften Rang.
Die Prittlbacher hatten sich mit nur einer Vorrundenniederlage bei zehn Siegen zum zwölften Mal für das Viertelfinale qualifiziert und trafen dort auf die Hausherren von St. Hubertus Elsen, dem amtierenden deutschen Meister. In der gut gefüllten Paderborner Arena, die über 1000 Sitzplätze bot, entwickelte sich das erwartet spannende Duell der hochgewetteten Teams.
Prittlbachs Nummer eins Isabella Straub versuchte nach schwachem Auftakt mit einer 96er Serie alles, um an Julian Justus heranzukommen. Doch am Ende waren es genau die beiden Ringe aus der Startserie, die der Olympiafahrer vor Straub lag (393:395). 1:0 für Elsen. Die Germanen kamen ansonsten gut in das Match. Martin Strempfl zog mit 100 Ringen gegen Nadine Schüller (98) weg und brachte diesen Vorsprung ins Ziel. 395:393 gewann der Österreicher und glich zum 1:1 aus. Und die Mannschaft von Ralf Horneber ging sogar in Führung. Julia Bauer, die mit aufsteigender Form nach Westfalen gereist war, überzeugte wie schon im Vorjahr und zeigte beim 393:387 gegen Elsens Ersatzmann Dirk Steinicke eine souveräne Vorstellung.
Anna-Lena Kinateder oder Sebastian Franz mussten also nur einen Einzelpunkt beisteuern und der Halbfinaleinzug wäre perfekt gewesen. Und danach sah es bis kurz vor Schluss auch aus. Franz geriet aber in Zeitnot und musste einen echten Schlussprint einlegen, um noch alle 40 Schüsse ins Ziel zu bringen. Das gelang zwar, aber eine Neun zwang ihn ins Stechen gegen Amelie Kleinmanns, die zunächst mit 199 Ringen zur Halbzeit geglänzt hatte, dann aber Federn lassen musste. 393:393 stand es hier nach dem regulären Wettkampfprogramm. Kinateder hatte nach einer 8,9 ihren Vorsprung im Vergleich gegen Denise Palberg auf der dritten Serie wieder abgegeben und lag noch vor dem letzten Schuss mit einem Ring in Führung. Es folgte eine Neun und so drohte ein Stechen, wenn Franz seinen Shoot-Off nicht gewinnen sollte.
Vor, während und nach den Stechschüssen tobte die Halle. Die Elsener Fans lärmten was Ratschen und Klatschpappen hergaben und es kam - aus Prittlbacher Sicht - was kommen musste. Erst zog Kleinmanns gegen Franz mit 9:10 zum zwischenzeitlichen Ausgleich nach. Dann musste auch Anna-Lena Kinateder einsehen, dass das nicht ihr Tag war. Ebenfalls 9:10 ging der letzte Punkt zum 2:3 an Elsen, das sich im weiteren Verlauf auch gegen SB Freiheit und Saltendorf durchsetzte und zum vierten Mal den Titel einfuhr.
Ernüchtert waren nicht nur die rund 30 mitgereisten Germaniafans, sondern auch Teamchef Sven Körper: "Ich hatte mich sehr auf diesen Vergleich gefreut und wurde letztlich vom spannenden Verlauf der Partie nicht enttäuscht. Das war eine tolle Show. Der Ausgang ist sehr schade, da wir die beste Ringleistung aller Viertelfinalteilnehmer geboten hatten. Elsen muss man einfach gratulieren, dass sie es wieder geschafft haben. Das ist ein Siegerteam." Emotionale Momente gab es nicht nur auf dem Parkett der Sporthalle, sondern auch in der Mannschaftskabine, wusste Cotrainerin Marion Wolinski zu berichten: "Klar, dass zuerst alle sehr geknickt waren, aber später wurden schon wieder Pläne für die nächste Saison gemacht und wir können sagen, dass Mannschaft und Stab unverändert weitermachen werden."