Bundesliga-Luftgewehr Süd
Münchner Merkur - Dachauer Nachrichten vom 30.10.2002 |
Traumhafter Saisonstart |
Bundesligist Germania Prittlbach gewinnt zweimal mit 3:2 |
Prittlbach (le) - Traditionell ist die Bundesliga-Süd
der Luftgewehrschützen mit einer Doppelveranstaltung auf der Olympiaschießanlage
in München-Hochbrück in die neue Saison gestartet. Einen optimalen Start
erwischten die Schützen der Germania Prittlbach, sie kamen zu 3:2-Siegen
gegen Waldkraiburg und die HSG München und stehen nun, so Trainer Ralf
Horneber, "bereits mit einem Fuß im Finale".
Zum Auftakt der Doppelveranstaltung musste sich die Germania Prittlbach mit der SG Waldkraiburg messen. Die Waldkraiburger, im Vorjahr beinahe abgestiegen, haben sich mit dem Weltmeister Jason Parker aus den USA verstärkt. Der Gegner von Petra Horneber fand den für ihn neuartigen Wettkampfmodus zwar "nice and wonderful", aber er fühlte sich doch "very nervous" mit den ganzen Zuschauern im Rücken. Dass "auch ein Weltmeister bei diesem Modus einmal zucken kann", wie Petra Horneber freudestrahlend nach dem Wettkampf bemerkte, sahen die Prittlbacher Fans bei Petras 394:391-Sieg mehr als einmal. Auf diesen "Neulingseffekt" hatte Germania-Trainer Ralf Horneber gesetzt, der vor dem Wettkampf prognostizierte: "Die Paarungen Nummer fünf und drei müssen wir gewinnen, und wenn dann Jason Nerven zeigt, haben wir eine gute Siegchance, denn auch die verbleibenden Paarungen sind offen." Gesagt, getan, Bettina Knells hatte mit sehr starken 395 Ringen die Juniorin Simone Schilling, die auf 390 Ringe kam, jederzeit fest im Griff, und Bernhard Oswald verfuhr mit Dieter Matejka bei seinem 387:384-Sieg genauso souverän. Damit hatten die Prittlbacher genau die drei prognostizierten Paarungen gewonnen. Das man die restlichen Duelle mehr oder weniger deutlich verlor, war dann nebensächlich, denn mit Waldkraiburg besiegte man den Geheimfavoriten der Südliga. Kecke Prittlbacherin gewinnt das Stechen Beim Prestigeduell HSG München gegen Germania Prittlbach entwickelte sich ein dramatisches Finale. Zwar blieb das Österreicherduell zwischen Thomas Farnik und Wolfram Waibel aus, da Wolfram krankheitsbedingt auf einen Start verzichten musste, doch auch die Spitzenpaarung zwischen Petra Horneber und Sonja Pfeilschifter ist ein Knaller. Mit optimalen 100 Ringen setzte Petra ihre Dauerrivalin gleich mächtig unter Druck, sie konnte sich sogleich zwei Ringe Vorsprung erkämpfen. Nach 30 Schuss schmolz der Vorsprung zwar auf die Hälfte, doch noch war Petra vorne. Mit nochmals lupenreinen 100 Ringen sicherte sich Petra in der abschließenden Serie den Einzelpunkt und damit das 1:0 für die Prittlbacher. In Paarung Nummer fünf ließ Bernhard Oswald erst bei den letzten beiden Schüssen etwas nach, doch hatte er zu diesem Zeitpunkt bereits ein so großen Vorsprung, dass sein Sieg nie gefährdet war. Nun stand es also bereits 2:0 für die Germania. Thomas Farnik ließ dann Bettina Knells mit 397 Ringen keine Chance, es stand nur noch 2:1 für die Germania. In der vierten Paarung war Claudia Keck für Wolfram Waibel in die Mannschaft gerutscht, und sie bekam es mit der schnellen Barbara Biller zu tun. Als Claudia ihren 25. Schuss abgegeben hatte, beendete Barbara Biller bereits ihren Wettkampf mit ausgezeichneten 392 Ringen, die Claudia nur dann egalisieren konnte, wenn sie sich keinen Fehlschuss mehr leistete. Trotz dieses enormen Drucks traf die 17-Jährige 15 Mal in Folge die Zehn, sie zwang Barbara Biller so ins Stechen. Dass diese Verlängerung über den Gesamtsieg entscheiden würde, stand nach Erich Schallmairs Niederlage gegen Ferdinand Stipberger fest. Beide Kontrahentinnen trafen die Zehn, ein weiter Stechschuss war notwendig. Jetzt versagten Barbara Biller die Nerven, sie verfehlte die Zehn und mit ihrer 17. Zehn in Folge beendete Claudia Keck diese Paarung und sicherte damit der Germania den Sieg. Überglücklich stürzten sich die Teamkollegen und Fans nach dem Hitchcock-Finale auf die junge Prittlbacherin, gemeinsam feierte man den sensationellen Erfolg. mm |