Bundesliga-Luftgewehr Süd

Prittlbach nach Doppelheimsieg auf Platz 1 

Beim ihrem Bundesliga-Heimkampf konnte die Germania Prittlbach gegen die Aufsteiger aus Plattling und den Angstgegner "Der Bund" München jeweils 3:2 gewinnen und so die Tabellenführung übernehmen. Insgesamt hatten über 900 Zuschauer aus nah und fern die Wettkämpfe besucht.

Zu einem wahren Schießkrimi spitzte sich am Samstagabend das Match der Germania gegen den Post SV Plattling zu. Bettina Pfeffermann hatte gegen Plattlings Simone Legl von Anfang an zurück gelegen und musste sich letztlich mit 390:393 geschlagen geben. Ähnlich verlief der Wettkampf für Andreas Häusler, der Andreas Bachls 390 nur 388 entgegensetzen konnte. Zwischenstand: 2:0 für Plattling.

In der Spitzenpartie hatte Claudia Keck gegen Europameisterin und 400-Weltrekordlerin Barbara Lechner nach einer Doppelneun zu Beginn zunächst das Nachsehen. Doch die 20jährige Grünbacherin gab nie auf und nutzte Lechners Schwäche - eine 97er Schlußserie - zum 395:394 für Prittlbach. Eine ähnliche Energieleistung vollbrachte Bernhard Oswald, der an diesem Abend zwar in Problemen steckte, nach vielen Neunern aber ein 386:385 gegen Karin Steinbauer zum 2:2-Ausgleich erkämpfte.

So lag die Entscheidung wie so oft in den Händen von Erich Schallmair. Allein am Stand verblieben schoß er seine letzten Schüsse - allesamt Zehner - und kam so in die erhoffte Stechentscheidung bei 390:390 und 2:2 gegen den Plattlinger Franz Schreiner. Im ersten Stechschuß, der nach vollen Ringen gewertet wird, hatten beide eine Zehn doch sahen die Zuschauer bereits da, dass Schreiner der Schnellere ist und Schallmair immer "nachlegen" muss. Die Stechschüsse Nummer zwei und drei gingen jeweils mit 9:9 aus und so musste der vierte Schuß - auf Zehntelringe genau gewertet - die Entscheidung bringen. Wieder war es Schreiner, der eine superstarke 10,5 vorlegte. Ein Raunen ging durchs Publikum. Endlos erschienen allen die Sekunden bis zu Schallmairs Schuß und riesengroß war der Jubel als eine 10,6 auf dessen Anzeigemonitor aufleuchtete. Mit nur einem Zehntelring Vorsprung hatte die Germania gewonnen - das denkbar knappste Ergebnis.

Da nach der bestandenen Nervenprobe vom Samstag das Finalticket gelöst war, konnten die Prittlbacher beruhigt dem "Klassiker" gegen die FSG "Der Bund" München am Sonntagmittag entgegensehen. Die Allacher hatten der HSG München am Samstag die erste Saisonniederlage zugefügt, damit die inoffizielle "Stadtmeisterschaft" gewonnen und standen mit der Germania mannschafts- und einzelpunktgleich auf Platz zwei der Tabelle. Der Sieger dieser Partie sollte zudem der neue Tabellenführer werden.

In Partie Nummer eins hatte Claudia Keck wieder einen schweren Stand. Münchens Monika Hauser hatte mit zwei 100er Serien abgeschlossen und 396 Ringe vorgelegt. An diesem Tag zuviel für Keck und so ging der erste Punkt mit 392:396 an den Bund. Auf der entgegengesetzten Seite, der von der Firma Meyton installierten elektronischen Trefferanzeige, hatte Joachim Vogl 395 Ringe erzielt. Erich Schallmair steigerte sich zwar auf 392, musste den Punkt aber ebenfalls nach Allach ziehen lassen. Damit hatten die Sieggaranten vom Vortag ihre Duelle verloren.

Doch die Germaniamannschaft nutzte in den Partien zwei bis drei Schwächen der zuletzt wie entfesselnd aufschiessenden Münchner zu den entscheidenden Siegen. Bettina Pfeffermann zeigte mit ihrem 393:391 gegen Sylvia Härtinger, dass sie weiterhin zu Topleistungen fähig ist. Der weiter unbesiegte Bernhard Oswald steigerte sich auf 389 und hatte gegen Benjamin Aicher (385) immer einen sicheren Vorsprung. Und auch Andreas Häusler steigerte sich, war mit 394 bester Germane und zwang damit den Schnellschützen Norbert Ettner (392) in die Knie. Endstand: 3:2 für Prittlbach.

Nach den beiden Siegen vor der tollen Kulisse in der Sporthalle in Hebertshausen ist Prittlbach Tabellenführer und kann im letzten Match der Vorrunde gegen die SGi Waldkraiburg am 14.01.2006 in Plattling wie im Vorjahr Südmeister werden und sich damit die beste Ausgangsposition für das Bundesliga-Finale am ersten Februarwochenende sichern.

Am Tabellenende steht die sieglose SSG Dynamit Fürth bereits als Absteiger fest. Plattling und Brigachtal kämpfen noch um den Finaleinzug. Den Waldkraiburgern, die beim BL-Finale in eigener Halle nicht dabei sind, droht die Relegation gegen die Erstplatzierten der Regionalligen.

Die Ergebnisse im Einzelnen:

Die aktuelle Tabelle:

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