Bundesliga-Luftgewehr Süd

Prittlbach mit Traumstart  

Der Auftakt zur Bundesliga Luftgewehr in der Bundesligahalle des SV Affalterbach wurde für die Germania Prittlbach mit zwei Siegen gegen die amtierenden Bundesligameister der HSG München und die starke SG Coburg zu einem Traumstart.

Prittlbach – HSG München 3:2

Ohne die topgesetzte U.S.-Amerikanerin Jamie Beyerle hatte es die Germania gleich zum Auftakt der Saison mit dem vermeintlich schwersten Brocken, der HSG München um Topschützin Sonja Pfeilschifter, zu tun. Die HSG hatte in Vorsaison alle Matches gewonnen. Nur den Wettkampf gegen Prittlbach entschieden die Germanen für sich. Dass es diesmal auch so kommen sollte, lag zunächst außer Reichweite.

Alex Obermaier laborierte vor dem Start an einer leichten Knieverletzung und hatte nach schlechtem Start gleich mehrere Ringe Rückstand auf Isabella Straub, die in Topform auftrumpfte. Obermaier steigerte sich zwischenzeitlich. Doch es reichte nur zu einem deutlichen 387:396 für Straub. Das 0:2 für die Münchner lieferte einer von drei Neulingen im Team. Markus Stahuber zog auf der dritten Zehnerserie mit 100 Ringen auf und distanzierte Martina Pauly so gleich um sechs Zähler. Das war, nachdem zuvor beide je zwei 98er Serien erzielt hatten, nicht mehr gutzumachen. 387:393 gewann Stahuber letztlich klar.

Die schnellste Schützin am Stand war Claudia Keck. Sie bot mit 391 Ringen zwar nur eine durchschnittliche Ringleistung, doch die hatte sie ihrer Kontrahentin Franziska Schiller vorgelegt, worauf diese reagieren musste. Am Ende reichte es für Keck und die Germania zum 391:388 und dem Anschlusspunkt. Ein prekäres Duell stand an Position zwei an. Dort traf der Prottlbacher Neuzugang Martin Strempfl aus der Steiermark auf den vom „Bund“ München zur HSG gewechselten Landsmann Mario Knögler. Der arrivierte Knögler lag überraschend für viele der rund 250 Zuschauer vor der Schlußserie um zwei Punkte zurück, konterte aber im Endspurt und erzwang ein Stechen.

Dass es auch in der Spitzenpartie zum Shoot-Out kommen sollte war nicht absehbar. Weltrekordlerin Sonja Pfeilschifter hatte zwar schon am Beginn eine Acht notieren müssen, dann aber fing sie sich und lag noch nach 35 Schüssen mit 3 Ringen in Führung. Germanias Topmann Bernhard Oswald war aber zum Schluß fehlerlos geblieben. Pfeilschifters Vorsprung bröckelte nach einer Neun und zwei Zehnern nur langsam. Als der vorletzte Schuß dann doch noch eine Neun war, raunte das Publikum schon etwas lauter. Und als nach einem weiteren Fehler der Zwischenstand 390:390 feststand, wich das Knistern einem lauten Aufschrei. Die Prittlbacher hatten plötzlich zwei Chancen, die sie aber beide nutzen mussten.

Die beiden Alpenländler waren zuerst an der Reihe. Knögler zog als Erster ab um sich so einen psychologischen Vorteil zu verschaffen. Doch seine Neun konterte Martin Strempfl eiskalt mit einer sicheren Zehn. Schon stand es 2:2 und das Stechen in der Spitzenpartie musste über den Mannschaftssieg entscheiden. Hier war Oswald der Schnellere. Nach seiner Zehn gab es Applaus der sonst fairen Affalterbacher und Sonja Pfeilschifters Schuß landete indiskutabel in der Sechs. Prittlbach hatte 3:2 gewonnen und Oswald mausert sich nach seinem Einzelsieg im Vorjahr zum Pfeilschifterschreck.

Prittlbach – SG Coburg 3:2

Ganz anders verlief der Vergleich mit der SG Coburg, dem Meister der Jahre 2008 und 2009. Ein Comeback am Ende des Wettkampfs war nicht nötig, da Bernhard Oswald (392), Martin Strempfl (397) und Martina Pauly (395) von Anfang an das Heft in der Hand hatten und ihren Gegnerinnen von Seiten der SG Coburg keine Chance ließen. Claudia Keck lag zur Halbzeit noch mit vier Ringen zurück, kämpfte sich aber in ihre Serie und verkürzte gegen die wiedererstarkte Sabrina Bär zum 391:393-Endstand. Den zweiten Coburger Punkt markierte Jürgen Wallowsky gegen Prittlbachs Neuzugang Daniel Brodmeier. Der Kleinkaliberspezialist schoß glücklos viele 9,9er und 9,8er und so lag zum Schluß Altmeister „Wallo“ mit 389:391 vorn. Ein wenig spannendes aber verdientes 3:2 für Prittlbach.

Nach diesem gelungenen Auftakt steht die Germania an Tabellenrang zwei hinter der SSG Dynamit Fürth, die den Topfavoriten „Bund“ München in eigener Halle bezwang und gegen Aufsteiger Herxheim ein 5:0 einfahren konnte. „So kann es weitergehen“, fasste der zufriedene Coach Ralf Horneber das erste Wochenende zusammen. Vorstand Sven Körper formulierte es so: „Nach der Nervenschlacht am Samstag haben wir am Sonntag einfach gut geschossen. So darf es in zwei Wochen in Valley weitergehen.“ Dann geht es gegen die punktlosen Herxheimer und den Tabellenführer aus Franken.

 Die Ergebnisse in der Übersicht:

SV Germania Prittlbach - HSG München 3:2 (PDF)

SV Germania Prittlbach - SG Coburg 3:2 (PDF)

BUNDESLIGA SÜD

1. SSG Dynamit Fürth 8:2 4:0
2. Germania Prittlbach 6:4 4:0
3. SSVG Brigachtal 6:4 2:2
3. Der Bund München 6:4 2:2
5. HSG München 5:5 2:2
5. SG Coburg 5:5 2:2
7. SV Affalterbach 4:6 0:4
8. SV Herxheim 0:10 0:4

alle Infos zur Bundesliga unter www.dsb.de

Die Germania hatte als Neuheit einen Ergebnis-Liveticker über ihre Facebookseite angeboten:

  Germania Prittlbach