Bundesliga-Luftgewehr Süd
Germania weiter auf Finalkurs
Das fünfte Wettkampfwochenende der Luftgewehr-Bundesliga Süd fand in der Schulsporthalle im fränkischen Petersaurach statt. Die Prittlbacher Germania musste sich dort gegen die Hausherren und die Schützengilde Waldkraiburg beweisen.
Prittlbach - Petersaurach 3:2
Die Franken wollten mit zwei Heimsiegen den Anschluss an die Spitzengruppe herstellen und hatten dazu ihre Bestbesetzung aufgeboten. Die Norwegerin Malin Westerheim und die USA-Studentin Maren Prediger bildeten erstmals in dieser Saison eine Doppelspitze. Und mit dieser taten sich die Prittlbacherinnen Isabella Straub und Yvonne Jaekel schwer. "Bei Isabella lief zunächst alles normal. Sie hatte ein paar knappe Schüsse, aber alles lief auf sichere 394 oder 395 und einen Einzelsieg hinaus", stellte später Marion Wolinski fest und ihre Trainerkollegin Bettina Pfeffermann fuhr fort: "Dann kam beim vorletzten Schuss der Achter und wir hatten plötzlich Druck." Diese Situation meisterte Straub mit einer Zehn und stand bei 393:393 im Stechen.
Vorher hatte Yvonne Jaekel gegen Maren Prediger (388:392) einen Punkt stehen lassen. Dass Straub dann doch locker in den Shoot-Off gehen konnte, besorgten Anna-Lena Kinateder (393) gegen Miriam Markart, Juho Kurki (390) gegen Matthias Bauer (388) und vor allem Julia Bauer. Ihr hatte Tina Grünwedel starke 393 Ringe vorgelegt und die junge Ambergerin machte zur Halbzeit nicht den Eindruck, dass sie noch zur schnelleren Kontrahentin aufschließen würde können. Mit 99 und 100 Ringen standen kurz vor Wettkampfende dann aber doch erstklassige 395 Ringe für sie auf der Anzeigetafel. Aus dem 3:1 machte Westerheim gegen Straub dann ein 3:2. "Ein wichtiger Sieg für unser Team", wusste Manager Sven Körper zu berichten, der nicht vor Ort war und die Wettkämpfe nur online verfolgen konnte: "So mussten wir gegen Waldkraiburg am Sonntag nicht unbedingt gewinnen."
Auf Anna-Lena Kinateder konnte man sich wieder verlassen.
Prittlbach - Waldkraiburg 3:2
Als "Tag der 9,9er" bezeichnete Körper das Match gegen die Schützengilde Waldkraiburg nach dem Wettkampf und erklärte so auch die teilweise mageren Ringleistungen: "In Petersaurachs Halle sind die Verhältnisse in Sachen Licht und Schwingboden als "schwierig" zu bezeichnen. Da hatten einige an diesem Wochenende ihre Mühen, aber wir kennen das zum Teil aus unserer eigenen Halle." Das traf offenbar die Prittlbacher Nummer eins Isabella Straub, die ihrem Gegner Bernhard Pickl mit 391:392 unterlegen war. Bezeichnend hatten beide ihre Serie mit einer 9,9 beendet. Und noch ein Punkt ging an Waldkraiburg. Julia Bauer (389) blieb gegen Franziska Schiller (396) ohne Chance. Das war das 0:2.
Fast schon normal, wenn es das bei den dramatischen Auftritten des Prittlbacher Teams in dieser Saison überhaupt gibt, verlief das Aufeinandertreffen der bayerischen Toptalente Anna-Lena Kinateder (393) und Hanna Bühlmeyer (391), das diesmal an die Germania ging. Auf Position fünf hatte Prittlbach gewechselt und mit Melanie Pfeuffer eine der Stützen der Bayernligamannschaft mit einem Einsatz im Oberhaus belohnt, die mit sehr guten Wettkampf- und Trainingsleistungen zuletzt überzeugen konnte. Nach gutem Beginn kam die 24jährige Schützin aus Steingaden aber in ernsthafte Probleme, profitierte davon, dass auch Kristin Zanner auf Waldkraiburger Seite nicht ihren besten Tag hatte und rettete mit 382:381 einen weiteren Punkt für ihre Mannschaft.
Ihr ging die Zeit aus: Yvonne Jaekel
Für den entscheidenden dritten Zähler war Yvonne Jaekel zuständig. Ihr Stand hatte nach 100 und 99 Ringen einen Fehler ausgelöst, der eine kleine Pause für alle nötig gemacht machte. Danach lief der Wettkampf weiter und auch bei Jaekel schien alles in Ordnung. Sie legte eine weitere 100er Serie nach und lag vor der Schlussserie mit neun Ringen in Front gegen Lisa Haensch. Als langsamste Schützin am Stand wurde ihr kurz vor Schluss aber durch die Ansage des Hallensprechers klar, dass die mitlaufende Uhr auf ihrem Bildschirm nicht mit der offiziellen Schießzeit übereinstimmte - über zwei Minuten gingen ihr so plötzlich ab. Eine schnell geschossene 94 und das vorher angehäufte Polster reichten aber zum 393:386 gegen Haensch und zum 3:2.
Nach dem 1:4 von Bund München gegen Königsbach steht die Germania in der Tabelle vor den beiden letzten Partien Mitte Januar auf Rang drei und könnte sich mit Siegen gegen Brigachtal und Großaitingen sogar noch einen Platz nach vorne schieben, da die HSG München noch gegen Spitzenreiter Coburg antreten muss. "Das war ein sehr gutes Wochenende. Die Weihnachtspause werden wir nutzen, um uns auf das Saisonfinale in Bad Dürrheim vorzubereiten. Dort wollen wir voll angreifen und uns für das Finale qualifizieren", sagt Chefcoach Ralf Horneber.
1. Bundesliga-Ergebnisübersicht:
links: Einmarschzeit für Yvonne Schlotterbeck (Affalterbach); rechts: Markus Stahuber (Waldkraiburg)
links: Lars Walker (Affalterbach); rechts: Waffenkontrolle bei Anna-Lena Kinateder
links: Moderator Ralf Horneber stellt die Schützinnen und Schützen vor; rechts: Kristin Zanner (Waldkraiburg)
links: Bernhard Pickl (Waldkraiburg); rechts: Zuschauer bei Waldkraiburg gegen Affalterbach
links: Sandro Schrüfer (Coburg); rechts: Lisa Haensch (Waldkraiburg)