Bundesliga-Luftgewehr Süd

Hitchcock in Hebertshausen

HOLME Junior-Cup: Großinzemoos wieder Cupsieger

 

Das vorletzte Wettkampfwochenende der Luftgewehr-Bundesliga Süd fand in der Hebertshausener Sporthalle statt. Dort es um die Tickets für das Ligafinale im Februar, aber auch um ein brisantes Duell im Abstiegskampf.

 

 

Prittlbach - HSG München 3:2

 

Die Hauptschützen hatten die Germania bei den letztjährigen Playoffs noch um die Bronzemedallie gebracht und auch in Hebertshausen trumpften zunächst die Münchner auf. Liganeuling Lorenzo Bacci aus Italien ging gegen Anna-Lena Kinateder ebenso in Führung wie Selina Gschwandtner gegen Sebastian Franz. Die HSG schoss schneller und legte vor. Prittlbach hechelte hinter her und blieb in den drei anderen Partien zumindest in Schlagdistanz. Obwohl die über 300 Zuschauer in der gut gefüllten Arena zur Halbzeit noch in allen fünf Duellen Chancen für die Germanen ausmachen konnten, zeigte die Hochrechnung nach 25 Schüssen ein 0:5 für die HSG an. "Auf der dritten Serie dachte ich, dass es heute nicht reichen könnte," beschrieb Manager Sven Körper später die Situation. Was dann folgte, riss auch die neutralen Beobachter mit.

 

Kinateder drehte ihr Match und gewann letztlich 391:389 gegen Bacci. Franz startete in Zeitnot eine Aufholjagd, unterlag aber knapp mit 391:392. Yvonne Jaekel verteidigte eine knappe Führung mit 392:390 gegen Judith Mohaupt zum 2:1 und bei Germanias Nummer eins Isabella Straub stand es 395:395. Sie musste also ins Stechen gegen Mario Nittel.

 

 

Dafür dass Straubs Niederlage im Shoot-Off letztlich nur eine Randnotiz blieb, sorgte Gabriela Vognarova. Die Tschechin aus Lipnice hatte mit Theresa Schwendner eine unerwartet harte Gegnerin. Germanias Cotrainerin Marion Wolinski beschrieb es so: "Ich habe natürlich schon gesehen, dass Theresas Formkurve in den letzten Wochen nach oben ging, aber so eine Performance hat sogar mich überrascht." Damit meinte sie die zwei glatten 100er Serien zu Beginn, die die langsamere Vognarova unter Druck setzten. Die legte aber nach mit ebenfalls 200 Ringen. Doch da hatte die Wahlmünchnerin schon 250 Ringe auf dem Monitor stehen. Nach einer 9,9 von Schwendner stand es bei der 30-Schuss-Marke 300:299 für Vognarova. Plötzlich hatte die Tschechin im Endspurt das Sagen. Schwendner schoss verhaltener, die Prittlbacherin zog vorbei und vollendete ihren perfekten Wettkampf mit einer letzten 10,4 zu makellosen 400 Ringen. Das Publikum war aus dem Häuschen. Schwendners persönlicher Rekord mit 399 Ringen reichte nicht einmal mehr zu einem Stechen. "Das war eine Schießsportshow," resümierte später der ergriffene Germaniatrainer das Erlebte. Ralf Horneber weiter: "Gabrielas Leistung war heute der Türöffner in einem Match, das die HSG vermeintlich dominiert hatte. Am Ende war es eine Energieleistung unseres gesamten Teams auf das ich sehr stolz bin."

 

Prittlbach - Königsbach 5:0

 

Im Vorjahr war Königsbach an gleicher Stätte als Tabellenführer der Kontrahent der Germania gewesen. Die triumphierte damals knapp und für die Neuauflage war von den Experten ein spannendes Match erwartet worden. Das begann zunächst nicht auf höchstem Niveau und nach der Startserie lagen die Badener mit 2:3 vorne. Prittlbach hatte Julia Bauer für Sebastian Franz aufgestellt, was sich auszahlen sollte. Die Oberpfälzerin zeigte eine konzentrierte Darbietung und hielt Bernd Fränkle am Ende mit einem Zähler auf Distanz (393:392). Den zweiten Punkt steuerte Yvonne Jaekel bei. Vier Ringe Rückstand hatte sie zur Halbzeit, machte den aber mit einer 99er Serie wett und gewann letztlich sicher nach einer glatten 100 mit 391:387 gegen Karina Schneider, Königsbachs Joker. Der hatte nicht gestochen und auch an Position eins blieb Anton Rizov aus Bulgarien eine stumpfe Waffe gegen Isabella Straub (395:392). 395 Ringe erzielten auch Anna-Lena Kinateder und Gabriela Vognarova, was ihnen gegen Christian Brenneisen (391) und Sarah Würz (391) die Punkte brachte. 5:0 gewann die Germania ihren neunten Wettkampf in Folge.

 

 

"Das war souverän und kontrolliert. Königsbach war gut im Wettkampf, aber wir haben jeden Fehler ausgenutzt, um die Partien auf unsere Seite zu ziehen. So sieht das Resultat klarer aus, als der Verlauf tatsächlich war," analysierte Germanias erste 400er-Frau Bettina Pfeffermann den Auftritt ihres Teams. Das steht schon jetzt vor der letzten Runde im Januar als inoffizieller "Südmeister" fest und wird im Playoff Anfang Februar auf den Vierten der Nordliga treffen.

 

Ganz andere Sorgen haben die anderen südbayerischen Vereine. Die HSG München (3.) bangt um die Finalteilnahme (Platz vier ist nötig) und der Bund München (10.) und Waldkraiburg (11.) stehen weiter im Abstiegskampf. Niederlauterbach scheint gesichert im Niemandsland der Tabelle, hat aber auch noch die Germanen auf dem Wettkampfplan.

 

 

HOLME-Cup geht nach Großinzemoos

Der HOLME-Juniorcup ging in seiner 22. Auflage nach längere Abstinenz an das Team aus Großinzemoos. Maria Osterauer (94), Martin Scheitler (92) und Vanessa Weisheit (88) gehörten als Vorkampfvierte zum engeren Favoritenkreis. Osterauers 94 Ringe waren auch das Tageshöchstresultat, das auch von Sebastian Frohnwieser (Niederdorf) erzielt worden war. Großinzemoos siegte klar mit 274 Ringen vor den Vertretungen von Kleinberghofen (265) und Tandern (264). „Das war wieder ein spannender Wettkampf, der Großinzemoos den zweiten Sieg beschert hat“, brachte es Moderator Ralf Horneber auf den Punkt.

Finalergebnisse vom 22. HOLME Juniorcup 2016 (PDF)

 1. Bundesliga-Ergebnisübersicht: