Vereinsveranstaltungen

Prittlbacher Dorffest 2019 und 100-jähriges Jubiläum von Germania Prittlbach

Das Dorffest startete bei recht schwülem Wetter mit dem traditionellen Entenrennen im Prittlbach schon um 15:45 Uhr. Gespannt wurden die munter treibenden Enten im Prittlbach von sehr vielen Besuchern bis zum Ziel verfolgt. Dies erreichte das Entlein von der 5-jährigen Lena Nagel als erstes vor den fast 60 gestarteten Enten. Dafür konnte sie sich ihren Wunschpreis aus den vielen bereitliegenden Preisen auswählen. Alle Kinder bekamen aber neben einem schönen Preis auch noch ein wunderbares Steckerleis dazu. 

 Siegerehrung Entenrennen

 

Zur gleichen Zeit hatte Monika Seebauer in der alten Prittlbacher Schule schon ein reichhaltiges Kuchenbuffet mit selbstgebackenen Kuchen und Kaffee zusammengestellt, das sehr gut besucht war. Aber auch die Indersdorfer Musikanten sorgten schon von Anfang an für die beste Unterhaltung.

Nach dem Entenrennen eröffnete der 2. Bürgermeister Martin Gasteiger mit dem Anzapfen des ersten Bierfasses den offiziellen Teil des Dorffestes. Trotz eines geeigneten Schlegels brauchte er aber wieder zehn Schläge bis endlich das Bier aus dem Zapfhahn sprudelte.

 

Martin Gasteiger beim Anzapfen

 

Nicht nur das frische Bier schmeckte den Besuchern sehr gut sondern das extra gebraute "Prittlbacher Dorffestbier" von Brauer Dieter Scholz aus seiner Prittlbacher Kellerbrauerei kam besonders gut an.

Für das leibliche Wohl sorgte in hervorragender Weise wieder Ingrid Schönwetter mit ihren Helfern(innen) an Salatausgabe und am Grill. Natürlich gab es auch wieder Wallners Puten-Gyros, eine Spezialität am Dorffest.

Am Nachmittag startete auch das Jubiläums-Blasrohrschießen im Feuerwehrhaus. Die 43 Teilnehmer waren begeistert über diese Möglichkeit auf Zielscheiben zu schießen und auch zu treffen. Es gab sogar ein Finale, beim dem sich Nicole Lustig mit 46 Ringen durchsetzen konnte.

Am späten Nachmittag kam es dann doch noch zum vorausgesagten Gewitter. Die Besucher flüchteten unter die Sonnenschirme, ins Schulhaus und ins Feuerwehrhaus mit dem bereits davor aufgebauten Zelt des Burschenvereins. Nach kurzer Zeit war der Spuk vorbei, die Tische und Bänke waren in gemeinsamer Unterstützung vom Regen befreit und das Dorffest konnte dann ungetrübt weitergehen.

 

Besucher beim Dorffest

 

Der 1. Schützenmeister Roland Scholz bedankte sich zu Beginn seiner Rede bei allen Helfern die zum Gelingen des Dorffests beitragen. Besonders bedankte er sich bei Heinz Seebauer im Namen des Gesellschaftsausschusses und dem gesamten Küchenteam mit Ingrid Schönwetter.

 Den Rückblick auf die Geschichte des Schützenvereins Germania Prittlbach begann mit der Gründung des Verein Ende 1919 als zwei junge Burschen, Ulrich Wittmann und Benno Westermayer, aus Walpertshofen mit etwa 20 Prittlbachern den Schützenverein „Germania Prittlbach“ ins Leben rief. Geschossen wurde damals von der Wirtsstube durch eine Durchreiche ins Nebenzimmer in dem über eine Wechseleinrichtung die Scheibe vom Zieler gleich ausgewertet worden ist und dem Schützen anhand der Zahlentafel der Treffer angezeigt worden. Die Spuren am Rahmen der Öffnung sieht man heute noch. In den zwanziger Jahren gab es schon Erfolge der Prittlbacher Schützen sowie gesellschaftliche Ereignisse wie z.B. verschiedene Faschingsbälle.

 Über die Kriegsjahre im zweiten Weltkrieg ist uns nichts überliefert, außerdem fehlen im Kassenbuch gerade diese Seiten. Aber ab 1952 gab es unter dem Vorstand Michael Ziller wieder einen regelmäßigen Schießbetrieb.

1. Bürgermeister Richard Reischl und 1. Schützenmeister Roland Scholz

 

Wegweisend bis in die heutige Zeit hat gegen Mitte der Sechziger Jahre der damals erst 21 jährige 1. Schützenmeister Franz Kranz das Schießwesen des Vereins beeinflusst. Nun stand nicht mehr nur die Geselligkeit im Vordergrund, sondern das ernsthafte Ringen um die sportliche Leistung. Von da an führte der sportliche Weg der Germania steil nach oben. Rund um Franz Kranz baute sich eine junge ehrgeizige Truppe auf, die bald zu den Spitzenschützen des Gaues zählte. So war klar, dass sich der Verein an der neu gegründeten Punktrunde 1966 beteiligte und dann in den siebziger Jahren bis in die damals höchste Bezirksklasse aufstieg. Unser heutiges Ehrenmitglied Franz Kranz hat uns nicht nur zu erfolgreichen Sportschützen geformt sondern vor allem auch in gesellschaftlicher Hinsicht prägte er den Verein. Ohne ihn hätten wir jetzt mit Sicherheit auch keine Bundesligamannschaft und das gesellschaftliche käme wahrscheinlich auch etwas kürzer. Er hat uns zum Training motiviert und bei gebracht, egal ob wir gut oder schlecht waren, gewonnen oder verloren haben, nach dem Wettkampf wird sich noch zusammen gesessen und das gesellschaftliche gepflegt. Auch wenn es bei dem einen oder anderen Gegner etwas länger gedauert hat. Wir haben es alle gerne gemacht und die Erinnerungen daran würden ein dickes Buch füllen.

 Aus sportlicher Sicht qualifizierte sich Sepp Wallner bereits 1969 als erster aus unserem Dorf zur Deutschen Meisterschaft. Erst 2016 gewann der Schüler Alexander Gasteiger die Bronzemedaille.  

Unter den Gaumeistern der letzten 50 Jahren lesen sich Namen wie z.B. Josef Wallner, Kranz Franz Ruland Georg, Dieter Scholz, Peter Kammerer, Hans Mair, Hampel Manfred, Wallner Simon, Wackerl Christian und viele mehr. Christian war im Bayernkader und der damalige Bundestrainer Ralf Horneber suchte einen Verein in dem Leistung und Gesellschaftlichkeit groß geschrieben wird. So kamen Ralf und später seine Frau Petra zu unserem Verein.

Viele werden sich noch an den großartigen Empfang von Petra Horneber beim Wirt anlässlich ihrer Silbermedaille bei den Olympischen in Atlanta 1996 erinnern. Es waren damals sogar einige aus Prittlbach live bei diesem Finale dabei.

Mit Petra Horneber haben wir es auch im Bundesligafinale 2005 zum Deutschen Vizemannschaftsmeister gebracht. In den letzten drei Jahren waren wir zwar im Finale, kamen aber leider nicht über das Achtelfinale hinaus. Die Mitgereisten Fans und die Mannschaft haben sich anschließend die Devise von Franz Kranz ins Gedächtnis gerufen - nach dem Wettkampf, egal wie es ausgegangen ist - setzt man sich noch gesellig zusammen, das hat auch der mitgereiste 1. Bürgermeister Richard Reischl erfahren dürfen.

Vor über 40 Jahren hat die Sparkasse Dachau den Wettbewerb um die Sparkassenscheibe ins Leben gerufen. Diesen Wettbewerb konnten wir letztes Jahr zum 26-ten Mal gewinnen. Damit gehören von allen Sparkassenscheiben, die bis jetzt ausgeschossen wurden, bis auf zwei alle den Prittlbachern. Die erste ist im alten Schulhaus neben anderen Scheiben und Urkunden ausgestellt. Besonders zu erwähnen ist die Wechseleinrichtung und die Schussanzeige, die mit großer Sicherheit der erste Schießstand beim Wirt gewesen ist. 

Dies und vieles mehr steht in der Vereinschronik von Franz Heiker, Georg Ruland und Hans Scholz, die mittlerweile sieben reich bebilderte und handgeschriebene Bände füllt. Auszüge daraus wurden in einer kurzen Powerpoint -Präsentation im alten Schulhaus gezeigt.

Die Gemeinde Hebertshausen wird für die Prittlbacher Vereine und die Freiwillige Feuerwehr in einem Bereich des Schulgartens ein Dorfgemeinschaftshaus errichten. Für den Schützenverein soll darin ein neuer Schießstand entstehen.

Zum Abschluss überreichte Roland Scholz an Nicole Lustig als beste Schützin des Jubiläums-Blasrohrschießens den Siegerpokal.

 

Roland Scholz überreicht den Siegerpokal an Nicole Lustig

 

In seiner kurzen Ansprache beglückwünschte Bürgermeister Richard Reischl den Schützenverein zu seinem 100-jährigen Jubiläum und der erfolgreichen Entwicklung des Vereins und besonders auch das gesellschaftliche Engagement in der Dorfgemeinschaft Prittlbach. Er hoffe, dass mit dem Bau des Dorfgemeinschaftshauses noch in diesem Jahr begonnen werden könne.

 

Gau- und Bezirksschützenmeister Alfred Rainer mit Roland Scholz

 

Die besten Glückwünsche zum 100-jährigen Jubiläum überbrachte auch Gau- und Bezirksschützenmeister Alfred Rainer vom Bayerischen und Deutschen Sportschützenbund und überreichte Roland Scholz die Ehrenmedaillen und eine Schützenscheibe vom Gau Dachau. Er hob besonders die sportlichen Erfolge und das gesellschaftliche Engagement des Schützenvereins hervor und wünschte dem Verein viel Glück beim Bau des neuen Schützenheimes.

Selbst nachdem es dunkel wurde und die Indersdorfer Musikanten zu spielen aufhörten, blieben noch viele Gäste in der doch wieder lauen Sommernacht sitzen und wechselten dann erst später in die Bar im Feuerwehrhaus die heuer zum ersten Mal vom Prittlbacher Burschenverein übernommen wurde.