Bundesliga-Luftgewehr Süd

Germania greift nach dem Finale

Nach zwei Siegen setzt sich Prittlbach in den Top vier fest

Prittlbach – Brigachtal 4:1

In Kastl stand die fünfte Wettkampfrunde der Bundesliga Luftgewehr an und die Prittbacher hatten mit der SSVG Brigachtal zunächst eine schwierige Pflichtaufgabe vor sich.

Das Topduell des Tages bestritt diesmal der Österreicher Martin Strempfl gegen Peter Sidi, der nach einer Dopingaffäre zuletzt vom ungarischen zum rumänischen Verband gewechselt war. Hat das Spuren beim Brigachtaler Schlachtross hinterlassen? Davon war in der Startphase nichts zu sehen. Strempfl hatte 199 Ringe zur Halbzeit vorgelegt und Sidi hatte mitgehalten. Doch am Ende der zweiten Zehnerserie rutschten dem gleich zwei Neuner hintereinander auf die Scheibe. Mit 197 Ringen lag er so zurück während Strempfl voll durchzog. 399 zu 395 gewann der vierfache Familienvater aus der Steiermark sicher den Punkt für seine Germania.

Und hochklassig ging es weiter. Ebenfalls 399 erreichte Prittlbachs Isabella Straub, die die Ex-Münchnerin Selina Gschwandtner (396) von Anfang an auf Distanz halten konnte. Eine Topleistung gab es auch auf Position drei zu bewundern. Sebastian Franz punktete dort mit 397:390 gegen Kerstin Kohler. Der Mannschaftssieg war den Prittlbachern also gewiss und so konnten sie die Niederlage von Rebecca Wisbacher beim 386:390 gegen Nathalie Loser verkraften, zumal sich Anna-Lena Geuther nach einem erkämpften 391:391 gegen Anika Hurtig in einem Stechen wiederfand. 10,5 zu 9,6 triumphierte die Germaniaschützin im vierten Stechschuss und machte das 4:1 komplett.

„So kann es weiterlaufen“, resümierte nach der Entscheidung Co-Trainerin Bettina Pfeffermann, die sichtbar erleichtert war: „Im Kampf um die vier Finaltickets ist jeder Einzelpunkt wichtig. Jetzt können wir locker in das Match gegen Vöhringen gehen. Da können wir nichts verlieren.“

Martin Strempfl mit zwei Topresultaten in Kastl

Prittlbach – Vöhringen 3:2

Die ungeschlagenen Spitzenreiter aus Schwaben hatten ihre Gegner in den letzten Wochen reihenweise regelrecht „demoliert“. Fünf 5:0-Siege in Serie und der Bundesligarekord von 1991 Ringen (Schnitt 398,2 Ringe) standen vor dem Vergleich mit dem Team aus dem Dachauer Hinterland zu Buche.

„Ein Wettkampf beginnt immer bei Null“, vermeldete Germaniamanager Sven Körper vor dem ersten Schuss, doch diesmal war das doch ein bisschen anders: „Vöhringen hat ein wenig Personalprobleme und muss zwangsweise immer wieder Ersatzschützen aus ihrem Bayernligakader ins Bundesligateam nehmen.“ Anna-Lena Geuther durfte sich daher etwas überraschend mit dem „Urgestein“ Erich Huber auseinander setzen, was sich als klare Sache herausstellen sollte. Geuther gewann 393:379 und so war die „weiße Weste“ der Vöhringer schon wieder Geschichte.

Dass es ganz im Sinne von Trainer Ralf Horneber, der fest an eine Finalteilnahme glaubt, weiterging, lag vor allem an seiner Doppelspitze. Isabella Straub nutzte Oleh Tscharkovs Fehlstart mit einer 97er Serie, ging mit drei Zählern in Führung und gewann mit 396 zu 394 Ringen. Und auch Martin Strempfl führte zur Halbzeit mit 199:196.

Isabella Straub ist wieder in Topform

Zu diesem Zeitpunkt stand die Hochrechnung solide auf 3:2 für Prittlbach, da Sebastian Franz gegen Antonia Back vom Start weg Probleme hatte und letztlich 391:396 Ringe verlor und Iris Buchmayers 392 gegen Alisa Zirfas 396 Ringe ebenfalls einen Punktverlust bedeuteten.

Doch zurück zu Martin Strempfl und seinem Duell mit Hannah Steffen. Auf der dritten Wertungsserie erreichten beide eine glatte 100er Serie und bei Steffen stand nach noch einer 100 schnell das Endergebnis fest: 396 Ringe. Drei Ringe Vorsprung auf nur noch zehn ausstehende Schüsse klingt bei einem Schützen, wie es der Olympiafahrer Strempfl ist, nach einem mehr als ausreichenden Vorsprung. Doch nach einer 9,5 im 32. Schuss und einigen wackeligen 10,2- und 10,4-Treffern kribbelte es bei den eingefleischten Prittlbachfans in der Halle und an den Bildschirmen am Livestream doch noch mehr als erhofft. Strempfl gab nach dem 398:396-Sieg zu: „Ich war auf der letzten Serie dann doch etwas angespannt. Aber dafür schießen wir ja in der Bundesliga. Sonst wär es ja langweilig.“

Mit den beiden Erfolgen springen die Germanen an Tabellenplatz drei und sitzen dem Bund Allach plötzlich wieder im Nacken. Im Januar geht es mit dem Wochenende der Entscheidungen in Hebertshausen weiter. „Der Bund hat noch zwei schwere Gegner und auch wir haben mit Coburg und Fürth dann zwei harte Nüsse zu knacken“, weiß Körper, sieht sein Team aber auf dem richtigen Weg: „Wir schießen nicht auf allen Positionen konstant auf allerhöchstem Niveau, aber unsere kämpferische Einstellung und der Zusammenhalt im Team bedeutet, dass wir nie aufgeben und um jeden Punkt fighten.“

Prittlbach II mit zwei 5:0-Siegen

Einmal schießen und zweimal gewinnen – wie geht das denn? Das Prittlbacher Reserveteam hat das in der Bayernliga an diesem Wochenende gezeigt. Da die Gegner aus Söchtenau nicht zum Wettkampf anreisen konnten, wurde der mit 5:0 gewertet. Dass das kein Geschenk war, zeigten die Germanen im Match gegen die „Lustigen Brüder“ aus Zaitzkofen.

Die Tirolerin Rebecca Köck hatte Sandra Reimann mit 395 zu 392 jederzeit im Griff und auch Rebecca Wisbacher gewann mit 390:386 gegen Christoph Bogner-Weiss. Prittlbachs Youngster Florian Beer hat sich mittlerweile in der Liga akklimatisiert und setzte beim 395:386 gegen Robert Bergmüller eine neue persönliche Bestmarke. Lisa Forstners 390:374 gegen Felix Forster und Simon Renkls 379:366 gegen Lukas Haimerl machten den Sprung an die Tabellenspitze perfekt. „Das war die erhofft gute Leistung“, freute sich Trainerin Marion Wolinski. Die weiß aber auch, dass der Weg zum Aufstieg noch weit ist: „Erstmal müssen wir einen der entfallenen Wettkämpfe nachholen. Dann gilt es die Form zu behalten und weiter erfolgreich zu sein. Die Runde geht noch bis Ende Februar und wenn nach oben stehen, geht es zum Aufstiegskampf zur 2. Bundesliga.“